René Herse Tires. Was üblicherweise vor hippen Cycling Cafés in Girona und Lyon oder auf Langstrecken-Klassikern wie dem Unbound Gravel oder Paris-Brest-Paris zu finden ist, gibt es ab sofort auch bei uns im RADsyndikat. Warum? Das erklären wir Dir hier.
René Herse, ganz Pionier und Verbesserer, hat 1938 damit begonnen, Komponenten und Reifen für Fahrräder zu entwickeln, die leichter sein sollten, als das was der Markt hergab. Weil er offensichtlich sein Handwerk verstand, haben seine Erfindungen bis in die 1980er Jahre wichtige Rennen und Meisterschaften gewonnen.
Seit 2000 kümmert sich der deutsche Jan Heine von Seattle, USA, aus um den Fortbestand der Marke, weil seinen Freunden und ihm der Reifenmarkt eines nicht bieten konnte: breite, schnell rollende und gleichzeitig komfortable Reifen für lange Touren auf und abseits befestigter Wege.
René Herse Steilacom 700x38
Weil wir hier im RADsyndikat echte Reifennerds sind und überzeugt davon, dass Du viel eher den Unterschied zwischen einem guten und einem mittelmäßigen Reifen herausfährst, als zwischen zwei Schaltgruppen, probieren wir regelmäßig neue Schlappen. Und wir haben mit Andi jemanden im Haus, der gerne auch mal in die Nischen des Radsports abtaucht, so kam das Thema René Herse auf den Tisch.
Also haben Norman und ich die Gelegenheit genutzt und uns Pneus mit hellblauen Logos auf’s Rad montiert. Norman ist in der Folge mit dem 700×55 breiten Fleecer Ridge im Rahmen des Silk Road Mountain Race pannenfrei durch Kirgisistan pedaliert. In diesem Umfeld ist seine Reifenwahl alles andere als eine Ausnahme, finden sich doch insbesondere unter den Ultra Distance oder Gravel Racern viele Anhänger der Marke, um mit Lael Wilcox oder Ted King nur zwei zu nennen. Normans Urteil nach 1.800 Kilometern: rollt hervorragend auf verschiedenen Untergründen und bietet gleichzeitig auch mit der steiferen Endurance Plus Karkasse ausreichend Komfort um die langen, ruppigen Etappen körperlich wegzustecken.
Specialized Chisel mit René Herse Fleecer Ridge 700x55
Und weil ich mein Specialized Diverge für Strasse und Gravel nutze, habe ich den einen Laufradsatz mit dem nahezu profillosen Snoqualmie Pass in 700×44 und den anderen mit einem profilierten Steilacom in 700×38 ausgerüstet. Wer mich kennt, weiß, dass ich aus vielerlei Gründen mit schnell Radfahren wenig am Hut habe. Trotzdem brauche auch ich einen Reifen, der mit meinen Watt haushaltet.
Ohne das Ganze wissenschaftlich auf die Probe gestellt zu haben, behaupte ich aus Überzeugung, dass der Snoqualmie Pass ein schneller Reifen ist. Einer der sich dank des großen Volumens und dadurch geringen Luftdrucks auf langen Strecken auszahlt, indem er die 7 Watt* die er Dich im Vergleich zu einem klassischen 700×28 kostet, um ein vielfaches wieder reinholt, weil Du durch den gesteigerten Komfort langsamer ermüdest. Und so lange es nicht zu nass und matschig wird, fühlt sich der Reifen auch neben der Strasse pudelwohl.
Der René Herse Steilacom in 700×38, im übrigen mit dem gleichen Profil versehen wie Normans Fleecer Ridge, kehrt die Einsatzbereiche um und fühlt sich auf der Strasse wohl, performt aber richtig gut auf anspruchsvollerem Terrain. Dank der breiten Freiräume zwischen den Stollen setzt er sich erst spät zu und greift auf Schotter wie Feldweg.
Wenn Du also auf der Suche nach schnell rollenden aber gleichzeitig komfortablen Reifen für Gravel, Road, bikepacking oder Cross-Country bist, dann haben wir da ab sofort eine echte Empfehlung. Schau vorbei und lass Dir aus erster Hand empfehlen, welches der beiden Profile, welche der Karkassen und welche Breite für Dein Vorhaben und Deinen Stil die richtigen sind.
Ey, und selbst wenn Du nur einen Reifen brauchst, der vor dem hippen Cycling Café einen schlanken Fuss macht, schauste vorbei. Wir sprechen auch hier aus Erfahrung.
